Angst
In der Wirtschaftssoziologie:
[1] der emotionale Zustand des plötzlichen und sehr starken Erregungsanstiegs (arousal, organische Indikatoren u.a.: Herzschlagbeschleunigung, Atemfrequenz- und Blutdruckerhöhung) nach der Wahrnehmung im einzelnen nicht genauer zu bestimmender Gefahrensignale, aber noch vor einer Entscheidung, wie auf diese zu reagieren ist.
[2] Die Bereitschaft, bei Anwesenheit bestimmter Gefahrensignale (d.h. in als bedrohlich empfundenen Situationen) mit einem übermässig starken Erregungsanstieg zu reagieren (manifeste Angst, „Ängstlichkeit“).
[3] In S. Freuds erster Angsttheorie (1895) das Ergebnis (die Konversion) unterdrückter (verdrängter) sexueller Energien (Sexualspannung), in seiner zweiten Angsttheorie (1926 und später) ein Gefahrensignal aus dem Innern des Organismus, das das Individuum auf das Auftauchen eigener verbotener Triebregungen hinweist („neurotische Angst“). Von dieser neurotischen Angst unterscheidet Freud die „Realangst“, die eine einsichtige Reaktion des Organismus auf tatsächlich vorhandene Gefahrenreize der Umwelt darstellt, und die „Überich-“ oder „Schuldangst“, die sich auf überstarke Überich-Ansprüche („Gewissen“, Autoritätspersonen) bezieht.
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